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Ausgabe 008

Ist alles hier aus Deutschland grundsätzlich grottenschlecht?“

(Les-ah)

Das fragt sich Dziuk auf seiner neuen Scheibe „Vom Tisch“ in einer Abrechnung mit Wolfgang Doebeling, einem Berliner Musikkritiker. Danny Dziuk, der Texter, Musiker und Sänger hat endlich beschlossen sich aus der Band von Stoppok herauszuspielen. Es war kaum noch mit anzusehen, wie schwer er sich damit getan hat: erst als Songschreiber von Stoppoks schönsten Texten und immer brav im Hintergrund als sein Pianist und Gitarrist, mal im Rollentausch mit dem Ruhrpottmöchtegernmacho Stoppok auf der vergriffenen CD „Kairomond“. Doch auch das Erscheinen dieser CD 1995 läßt Dziuk noch 4 Jahre bei Stoppok texten und schreiben. Nicht genug, auch für Wiglaf Drostes Ergüsse macht er das Beiwerk.

Aber im Frühjahr dieses Jahres wird die neueste Musik aus Dziuks Küche, die er zum Teil tatsächlich mit alten Mehrspurtechniken in seinem Zimmer eingespielt hat, von der Kritik nicht mehr mit Lob verschont. Als Geheimtip gehandelt, gibt es hier ausgefeilte Stücke zu hören. Was er nicht „vom Tisch“ produziert, inszeniert er nun ohne Stoppok – na gut, bei „ So schlecht“! darf er trommeln - gemeinsam mit Hans Rohe, Kulle Dziuk und Moe Jaksch. Und Dziuk singt deutsch. Und keineswegs grottenschlecht. Selbstverständlich entwickelt er seine Alltagspoesie mit schöner Ironie und Melancholie. Er beschließt die Produktion mit einer Bestandsaufnahme der politischen Stimmung in diesem unseren Lande.

Wer mit mir dahinschmelzen möchte, höre auf meinen unbedingten Kulturtip in dieser unterversorgten Provinz: Der Küsters Hof in Wunstorf wird Dziuk am Samstag, den 30. Oktober 99 aus Berlin nach Wunstorf locken. Der nich minder hörenswerte Manfred Maurenbrecher wird ihm mit dem Saxophonisten Wester am 23. November folgen.

CD: Dziuks Küche, Vom Tisch, 1999, Boulevard Records/Hammer Musik GmbH - www.dziuks-kueche.de



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