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Ausgabe 006


Buchbesprechung:

Maites Schweigen

Roman von Heidi Dettinger

Mit dem Roman „Maites Schweigen“ erscheint im Neustädter Verlag „Region und Geschichte“, der bislang vor allem mit regionalgeschichtlichen Broschüren und Sachbüchern die nationalsozialistische Vergangenheit am Steinhuder Meer beleuchtet hat, erstmals Unterhaltungsliteratur.

Erzählt wird die Geschichte von Hanne Behrens, Tochter eines Wehrmachtangehörigen aus Neustadt a. Rbge. Bei der Suche nach der Vergangenheit ihres Vaters, der Mitglied der berüchtigten Legion Condor war, lernt sie in Gernika im spanischen Baskenland Txiki kennen. Txiki arbeitet als Journalist bei einer linken baskischen Zeitung und zeigt großes Interesse an Hannes Recherchen zur Legion Condor. Er unterstützt sie sehr und ermittelt sogar auf eigene Faust weiter, wie sie nach seinem Tode erfahren soll. Denn Txiki kommt in der Nähe von Neustadt auf merkwürdige Weise bei einem Verkehrsunfall zu Tode. Der Unfall bleibt unerklärlich, bis Hanne Behrens etwas auffällt ....

Maites Schweigen läßt sich lesen als spannender Krimi mit historischen Bezügen zum spanischen Bürgerkrieg und wird die LeserInnen unserer Region zusätzlich durch die liebevolle Schilderung lokaler Details, wie z. B. des Neustädter Schützenfestes, erfreuen. Die idyllische Kleinstadtatmosphäre steht scheinbar im krassen Widerspruch zur Dramatik des Geschehens, das überschattet ist von Bombenterror, Mord, Totschlag und Vergewaltigung. Die lokalen und historischen Bezüge machen es bisweilen schwer, Realität und Fiktion auseinanderzuhalten, der Freude am Lesen schadet es aber nicht. Ein durchaus empfehlenswerter Kriminalroman, der darüber hinaus zur kritischen Auseinandersetzung mit der faschistischen Geschichte des Fliegerhorstes Wunstorf anregen könnte.

Maites Schweigen

Roman

192 Seiten

Heidi Dettinger

Verlag Region + Geschichte, 1998

ISBN 3-930726-05-X

32 DM

Leseproben im Internet:

http://home.t-online.de/home/ak.reg





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