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Ausgabe 006



Zufälle und alte Bekannte?

Nienburg. Wer in den Monaten vor der Bundestagswahl die Schaukästen von Ernst Spehlbrink angesehen hat, dem wird vermutlich die Werbung für die „Initiative Pro-D-Mark“ aufgefallen sein. Obgleich Spehlbrink sich schon bei dem rechtradikalen BfB (Bund freier Bürger) engagierte, der sich auch zur Bundestagswahl aufstellte, scheint er auch Sympathien für „Pro-D-Mark“ zu haben. Auch diese Partei gibt sich äußerlich demokratisch, ein genauer Blick auf diese „Demokraten“ läßt allerdings Zweifel aufkommen. Auf Platz 6 der Landesliste Niedersachsen der Initiative Pro D-Mark findet sich der Diplom-Ingenieur Hans-Jürgen Liesegang (Schortens).

Ein gleichnamiger Mensch wird noch 1998 als Beisitzer im Landesvorstand Niedersachsen der NPD geführt. Beim außerordentlichen Landesparteitag der NPD am 28. September 1997 wurde er auf Platz 7 der Landesliste der NPD nominiert, seine Frau Sabine auf Platz 10. Beide tauchen allerdings in der tatsächlich beim Bundeswahlleiter eingereichten Liste nicht mehr auf. Nur Zufall? Keinesfalls zufällig ist das Auftauchen eines alten Bekannten auf Platz 3 der Landesliste Berlin der Initiative Pro D-Mark, die nach den Beteuerungen ihres Gründers und Vorsitzenden Bolko Hoffmann nichts - aber auch gar nichts - mit der extremen Rechten zu schaffen hat.

Götz Meidinger (Stuttgart) heißt dieser Kandidat auf Listenplatz 3. Meidinger kommt wie der aktuelle Geschäftsführer der Initiative Pro D-Mark, Helmut Koelbel (Gründungsmitglied der Republikaner) von der Freiheitlichen Volkspartei und war seit der Gründung der »Jungen Freiheit« 1986 enger Mitstreiter von Dieter Stein. Ende 1994 schied er im Streit im Zuge der Auseinandersetzungen um die künftige Linie des Blattes (»Jungkonservative« gegen »Neoliberale«) aus. Damals verfocht er die Linie der jungkonservativen Dissidenten unter den Redakteuren, heute kandidiert er für eine neoliberale Partei. The times they are a changing. Ein weiterer Zugang bei der DM-Kampfgruppe Hoffmann ist der auf Teneriffa lebende Unternehmensberater Hans-Jürgen Erichsen, der als Spitzenkandidat zur Bundestagswahl in Mecklenburg-Vorpommern antrat. 1994 war er bei der letzten Bundestagswahl noch Direktkandidat der REPublikaner im Wahlkreis Hamburg-Eimsbüttel. Erfolg hatte er in beiden Fällen nicht.

(Quelle: Antifaschistische Nachrichten)


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